Bologna-Reformen erschweren Sehbinderten das Studienleben

Seit den Bologna-Reformen im Jahre 2005 ist es für sehbeschädigte Studenten weitaus schwieriger geworden, mit dem Lernpensum Schritt halten zu können. Durch vermehrte Prüfungen fällt es blinden oder halbblinden Studierenden zunehmend schwerer, im vorgegebenen Zeitrahmen zu bleiben. Zudem zahlen nicht mehr alle Sozialämter die Studienhilfen, wenn der Student den Master machen möchte. Die Begründung liegt darin, dass der Student mit dem Bachelor bereits über eine abgeschlossene Ausbildung verfügt.

Marburg ist ein Beispiel für die Unterstützung sehbehinderter Studenten und auch die Ämter sind in dieser Stadt toleranter als in manch anderen Orten. In der Universität von Marburg wurde 1987 eine Servicestelle für Sehgeschädigte eingerichtet. Der Leiter ist Franz-Josef Visse, der selbst seit Geburt blind ist. Mit seiner Servicestelle kann er den Studierenden einen wertvollen Nutzen erweisen. Die Philipps Universität in Marburg ist bekannt für ihren großen Einsatz für blinde Studenten. Mit der Hilfe dieses Services können Sehgeschädigte auch heute noch, trotz Bologna-Reformen, ihr Studium zeitgerecht absolvieren.

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