Erfahrungsbericht Studium in den USA

Viele Studenten wollen gerne auch mal ein Semester im Ausland verbringen. Doch wie läuft ein solches Auslandsstudium ab und wie ist die Lage vor Ort? Im Folgenden wollen wir Euch einen Erfahrungsbericht von unserem Leser Patrick G. näher bringen, der für 2 Semester in die USA zum Studieren gegangen ist. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen und wollen an dieser Stelle nochmal Patrick für den Bericht danken.

Golden Gate Bridge

© wattwurm25 / pixelio.de

Patricks Erfahrungsbericht: „Mein Studium in Kalifornien“

Kennt Ihr diese Ereignisse, die schon lange anstehen und einen dann doch überraschen, wenn Sie plötzlich da sind? So ging es mir bevor ich in die USA aufgebrochen bin. Eine Woche vor meinem Flug, der am 18. August 2014 abgehen sollte, hatte ich mit dem Packen irgendwie noch nicht so richtig angefangen.

Warum wurde es nur so stressig? Das lag zu einem großen Teil daran, dass ich im Vorfeld sehr viele Behördengänge erledigen musste, um die entsprechende Dokumente und die Immatrikulation an meinem College zu bekommen. Wer auch mal nach Amerika möchte, muss hier auf jeden Fall mehr Zeit einplanen als bei anderen Ländern. In Sachen Papierkram und Bürokratie kennen sich die Amerikaner nämlich mindestens genauso gut aus, wie die Deutschen. Letztendlich habe ich mich um folgende Dokumente kümmern müssen:

  • Visum
  • TOEFL-Sprachtest
  • Immatrikulationsunterlagen
  • Motivationsschreiben
  • Verlängerung meines Reisepasses
  • Unterlagen für das Go Campus Programm von iSt (sozusagen mein Veranstalter)

Ich habe alleine für die Beschaffung des Visums und des TOEFL-Sprachtests 3 Wochen gebraucht. Auch interessant war mein Motivationsschreiben, dass mir (trotz hoher Motivation) doch ein wenig schwer fiel. Außerdem sollte man immer noch jemanden über das Schreiben drüber gucken lassen. In meinem Motivationsschreiben hatte sich nämlich auch ein lustiger Fehler eingeschlichen. In meinem Schreiben hatten sich die Formulierungen „in a group of three“ und „in a threesome“ eingeschlichen. Das hat natürlich für den einen oder anderen Lacher an meinem College gesorgt.

Dann will ich noch kurz vom organisatorischen Ablauf berichten. Ich habe mich für eine Art Veranstalter entschieden und dafür das Go Campus Programm von iSt genutzt. Insgesamt hat das auch sehr gut funktioniert. Vor allem die Infos kurz vor meinem Abflug mit den Beschreibungen und Ansprechpartnern vor Ort haben mir wirklich geholfen. Das würde ich in der Tat weiterempfehlen und ich denke, dass der Ablauf so etwas entspannter ist, als bei einem komplett selbst organisiertem Aufenthalt. Darüber hinaus hatte das auch noch finanzielle Vorteile, da ein Teil der Kosten von diesem Programm übernommen wurde.

Zurück zum Abreisetag: Warum waren eigentlich alle so nervös? Die Abfahrt zum Flughafen war für 10:30 angesetzt und ich war doch schon um 10:27 mit dem Packen fertig. Es hat doch also alles geklappt. In meinem Studiengang habe ich viel von Lean Management und Just-in-Time gehört. Ich habe also nur das Gelernte auf meinen Alltag angewendet 😉

Der Flug verlief dann recht unspektakulär. Ich bin nach 16 Stunden und einem Umstieg in Atlanta dann endlich in San Francisco, Kalifornien angekommen bei 26 Grad und Sonne. Das war natürlich gleich der passende Einstieg. Mein College, das St. Mary’s College of California, befand sich dann in der Nähe von San Francisco und war mit ca. 2.600 Studenten verhältnismäßig klein. Zuerst dachte ich ja, dass dann das typische Studentenleben sich schwieriger gestalten würde, aber das Gegenteil war der Fall. Dadurch, dass man sich oft in Vorlesungen und Pausen gesehen hat, konnte ich schnell Kontakte zu anderen Studenten knüpfen.

Auch der Kontakt zu den Professoren verlief dadurch ganz anders als gedacht. Diese haben in der Mittagspausen sogar mit meinen Freunden und mir an einem Tisch gesessen und sich über Dies und Das unterhalten. Eine entspannte Atmosphäre!

Mir persönlich hat dann noch der hohe Stellenwert des Sports an meinem College gefallen. Trotz der verhältnismäßig wenigen Studenten gab es ein breites Angebot, dass von American Football über Baseball, Basketball und Fußball bis zu Wrestling und Golf reichte. Das Angebot hat mich wirklich überzeugt. Ich habe dann ein paar Sportarten ausprobiert und mich am Ende für Fußball entschieden. Das Besondere: Das College-Team hat wirklich jeden Tag 2 Stunden lang trainiert und am Wochenende kam dann noch 1 Spiel dazu. Das war zwar auch anstrengend, aber hat vor allem jede Menge Spaß gemacht, mir schnell viele Freunde gebracht und es war auch ein super Ausgleich zum Lernalltag. Ich kann jedem nur empfehlen sich für ein College-Team zu melden.

Neben den Sportangeboten konnte man natürlich auch an anderen Clubs teilnehmen. Das war wirklich recht klischeehaft, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt. Man hätte also auch am Schachklub oder Debattierklub teilnehmen können, auch wenn ich das nicht in Betracht gezogen habe.

Cable Car

© Gabi Eder / pixelio.de

Nachdem ich mich am College eingelebt hatte, habe ich dann mit meinen neugewonnen Freunden auch noch viele Ausflüge gemacht. Ich muss sagen, dass mich das sehr begeistert hat und Amerika hat da einfach so viel zu bieten. Natürlich haben wir zunächst San Francisco erkundet und sind natürlich mit dem Cable Car gefahren und haben Alcatraz besichtigt. Es ging aber auch noch weiter weg. Ich habe mit meinen Freunden einen Ausflug nach Las Vegas unternommen, wir haben Alaska erkundet und natürlich viel Zeit an den Stränden Kaliforniens verbracht. Sogar ein wenig Surfen habe ich vor Ort gelernt. 1 Woche haben wir auch auf einer Ranch ohne Internet oder Telefon verbracht. Das waren alles einzigartige Erfahrungen.

Die 10 Monate, die ich in Amerika geblieben bin, sind dann gefühlt auch sehr schnell vergangen. Der Abschied fiel mir natürlich ein wenig schwer, aber dank des Internets stehe ich auch heute noch in engem Kontakt zu meinen besten Freunden. 2 von Ihnen haben mich mittlerweile auch schon hier in Deutschland besucht.

Insgesamt war mein Auslandsstudium in den USA eine tolle Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. Vor allem das Zwischenmenschliche ist an meinem Campus sehr positiv aufgefallen und das vermisse ich auch an meiner Deutschen Uni. Da können wir wirklich noch etwas von den Amerikanern lernen. Auch das mir so vertraute Campus-Feeling will in Deutschland einfach nicht aufkommen. Insgesamt läuft es in den USA ein wenig freundlicher ab und der Zusammenhalt ist auch stärker ausgeprägt.

Abschließend möchte ich jedem, der über ein Studium im Ausland nachdenkt, empfehlen diese Chance zu nutzen! Es lassen sich (egal in welchem Land) einmalige Erfahrungen sammeln, die einen auch persönlich weiterbringen. Das ist dann auch den gesamten Stress wert, den man im Vorfeld mit der Organisation und dem Packen der Koffer hatte.

 

Bildquelle: Die oben verwendeten Bilder stammen von www.pixelio.de. Alle Rechte verbleiben beim jeweiligen Copyright-Inhaber: © wattwurm25 (Golden Gate Bridge), © Gabi Eder (Cable Car)

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