Mit einem Stipendium das Studium finanzieren – so geht’s!

Studieren kostet Geld.  Wer keine finanzielle Unterstützung von den Eltern erhält, muss sich andere Finanzierungsmöglichkeiten suchen. Zeitlich eng getaktet, sowie zunehmend verschulte Bachelor und Master Studiengänge lassen kaum noch Zeit für bezahlte Nebentätigkeiten während des Studiums. Es wird immer schwieriger das Geld für ein Studium selbst zu verdienen.  BAföG wird nicht jedem Studenten gewährt  und außerdem müssen diese Beträge später zurückgezahlt werden. Gleiches gilt für Studienkredite. Stipendien können eine tolle Alternative für die Finanzierung eures Studiums sein. Wir stellen euch im Folgenden vor, wer Stipendien vergibt und welche Voraussetzungen ihr erfüllen müsst. Weitere Informationen und konkrete Anschriften findet ihr auch auf lerntippsammlung.de.

Wer vergibt Studienstipendien?

Mit dem Begriff Studienstipendium verbinden die meisten Studenten Stiftungen, die ganz bestimmte wissenschaftliche Themen oder Studiengänge durch die finanzielle Unterstützung einer kleinen Gruppe von Studenten fördern. Tatsächlich vergeben sehr viele weitere Organisationen Stipendien. Zum Beispiel vergibt der Klinikbetreiber MediClin Stipendien für Medizinstudenten. Auch verschiedene Institutionen aus der Begabtenförderung wie etwa das Avicenna Studienwerk fördern Studenten (in diesem Fall Studenten, die dem islamischen Glauben) angehören. Das Bundesministerium für Forschung und Bildung unterstützt in diesem Rahmen den beruflichen Aufstieg mit Stipendien. Hier finden Berufstätige eine Möglichkeit zur Finanzierung eines Aufbaustudiums. Weitere konfessionelle  Organisationen wie das Cusanuswerk oder das Evangelische Studienwerk Villigst reihen sich ebenso in die Liga der Förderer ein. Viele Plattformen im Internet geben dir einen Überblick über mehr als Tausend mögliche Stipendien und ermöglichen dir den Kontakt mit dem für dich passenden Stipendiengeber.

Wie kann ich mein Wunsch-Stipendium bekommen?

Stipendium ist nicht gleich Stipendium. Lange Zeit betrachteten viele Studenten das Thema als sehr elitär und ein Stipendium als unerreichbar, wenn man sich selbst nicht zu den Hochbegabten zählt. Es geht aber bei der Stipendienvergabe nicht nur um Leistung oder Begabung. Neben guten bis sehr guten akademischen Leistungen kann es um eine spezielle Begabung, aber auch um gesellschaftliches oder ehrenamtliches Engagement, die Arbeit in einer Kirche, Glaubensgemeinschaft oder einer politischen Organisation und vieles mehr gehen. Allgemein gültige Aussagen zu den Voraussetzungen für ein Studienstipendium lassen sich daher schwer treffen. Wichtig ist, dass ihr euch zunächst über mögliche Stipendiengeber informiert und potentielle Einrichtungen auswählt, die zu euch passen könnten.

Der nächste Schritt ist eine Bewerbung bei einer oder mehrerer dieser Organisationen. Dabei sind regelmäßig Fristen zu beachten, wenn das Stipendium zu einem bestimmten Zeitpunkt – meistens zum Studienbeginn – erteilt worden sein soll. Wer sich hier rechtzeitig, mit einem Vorlauf von 1 – 2 Jahren vor Studienbeginn, auf die Suche nach seinem Stipendiengeber macht, ist im Vorteil. Er hat größere Chancen, zu dem von ihm gewünschten Termin tatsächlich Stipendiat zu sein. Häufig dauert das auf die Bewerbung folgende Auswahlverfahren schon allein ein gutes Jahr. Die Form der Bewerbung muss ebenfalls beim potentiellen Stipendiengeber abgefragt werden. Umfassende Auswahlverfahren sind weit verbreitet. Dazu muss der Bewerber meist an mehreren Präsenzveranstaltungen der Einrichtung teilnehmen und verschiedene Testverfahren durchlaufen. Solche Verfahren ähneln den Bewerbungsrunden großer Firmen, bei denen der Bewerber aus einer Gruppe herausragen soll. Dementsprechend muss er sich auch in Gruppenarbeit und Diskussionen hervortun. Regelmäßig spielt bei der Vergabe eines Stipendiums damit die Persönlichkeit des Bewerbers eine große Rolle. Allein mit guten Noten im Zeugnis ist es nicht getan. Stipendiat und Stipendiengeber müssen zusammenpassen, die Chemie muss stimmen.

Werden Stipendien ohne Gegenleistung vergeben und sind sie vom Einkommen der Eltern abhängig?

Das kommt ganz auf die individuelle Ausgestaltung des einzelnen Stipendiums an. Gerade konfessionelle Stipendiengeber wie das Evangelische Studienwerk Villigst erwarten ein gewisses Engagement wie die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen, die Fertigung von Jahresberichten und richten die Höhe der vergebenen Stipendien am elterlichen Einkommen aus. Andere Einrichtungen verfahren ähnlich oder haben ihre ganz eigenen Anforderungen. Eine gewisse Identifikation mit den Zielen des Stipendiengebers wird meist vorausgesetzt. Diese sollte sich dann in einem bestimmten Engagement  auch nach außen hin zeigen. Für manche private Stipendiengeber ist der Stipendiat  Teil des Marketings und des öffentlichen Auftritts. Als Stipendiaten solltet Ihr besser nicht zu schüchtern sein, wenn es um Öffentlichkeitsarbeit geht.

Ihr könnt allerdings davon ausgehen, dass ihr regelmäßig nicht zu finanziellen Gegenleistungen im Sinne von einer Rückzahlung der Stipendiengelder verpflichtet werdet. Ausnahmen sind individuell möglich, besonders auch dann,  wenn ihr euer Stipendium zweckentfremdet einsetzt, indem ihr zum Beispiel formal nicht studiert. Die speziellen Bedingungen des Stipendiums sind letztendlich maßgeblich für die Anforderungen, die der Stipendiengeber an euch stellt und auch stellen darf. Bedenkt daher, dass ihr als Stipendiat auch Verpflichtungen eingeht.

Wenn es bei der ersten Bewerbung nicht zur Vergabe gekommen ist?

Wer einmal abgewiesen wurde, sollte es noch einmal versuchen. Viele Stipendiaten berichten, dass sie erst beim zweiten Anlauf angenommen worden sind. Geduld und Beharrlichkeit lohnen sich auch bei der Bewerbung für ein Stipendium.

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