Als WG den Stromanbieter wechseln?

Als WG den Stromanbieter wechseln?

Vor allem in großen Städten bilden Studenten häufig Wohngemeinschaften, um gemeinsam zu leben und eine bezahlbare Unterkunft zu haben. Ein Kostenfaktor, der schnell mal ein Streitthema werden kann, ist die Stromrechnung. Nicht jeder Mitbewohner verbraucht gleich viel Strom, aber ein Ziel haben stets alle gemeinsam, nämlich eine möglichst niedrige Stromrechnung. Mit einem Anbieterwechsel ist das leicht zu realisieren. Hier erfährst du, wie deine WG Strom und mit einem Anbieterwechsel entsprechend Geld sparen kann.

Es ist immer wieder ein Problem, der Stromverbrauch in einer WG. Ein Mitbewohner hängt den ganzen Tag vor seinem Gaming-PC, wenn er nicht gerade an der Uni ist, ein anderer ist so gut wie nie zu Hause, noch ein anderer lässt jeden Tag Spül- und Waschmaschine laufen und so weiter und so fort. Am Ende steht dann eine dicke Stromrechnung und es ist nicht ungewöhnlich, dass derjenige, der kaum da ist, nicht unbedingt für den Strom des Gamers zahlen möchte. Nun was tun?

Wichtig: Von Anfang an mit klaren Regeln

Es ist üblich, dass der Hauptmieter der Wohnung auch derjenige ist, auf dessen Namen der Stromvertrag läuft. Natürlich kann der Vertrag auch auf jemand anderen laufen, aber so ist es eben in den meisten Fällen. Sollte der Vertragsinhaber ausziehen, ist es in der Regel problemlos möglich, dass ein anderer Bewohner den Vertrag übernimmt.

Das bedeutet aber auch, dass der eine Bewohner für die Stromzahlungen verantwortlich ist. Abschläge werden im Normalfall durch die Anzahl der WG-Mitglieder geteilt. Stress gibt es meist nur, wenn die Jahresendabrechnung kommt. Rein rechtlich muss der Vertragsinhaber die Rechnung begleichen. Um einem möglichen Streit vorzubeugen, sollte von Anfang an klar geregelt sein, dass die Stromrechnung geteilt wird und jeder Mitbewohner den gleichen Anteil zu zahlen hat. Das solltet ihr auch in den Untermietverträgen festhalten, denn je größer die Nachzahlung, desto größer werden auch die Erinnerungslücken rund um eine mündliche Vereinbarung.

WG Leben

Und wenn ein Mitbewohner besonders viel Strom verbraucht?

Zunächst solltest du bedenken, dass Strom nicht das einzige ist, was ihr euch teilt. Der PC des beispielhaften Gamers erzeugt sicher einiges an Wärme, wodurch dessen Zimmer weniger beheizt werden muss. Der Mehrverbrauch beim Strom wird also durch einen geringeren Gasverbrauch durch Heizen kompensiert. Vielleicht duscht das WG-Mitglied, welches nur gelegentlich da ist auch immer sehr ausgiebig und hat daher einen besonders hohen Wasserverbrauch.

Meistens gleicht sich alles aus, einer verbraucht mehr Strom, der andere mehr Gas oder Wasser und in der Summe ist der Verbrauch ausgewogen. Natürlich gibt es auch Sonderfälle, bei denen ein WG-Mitglied besonders viel Strom verbraucht. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Mitbewohner Reptilien hat, wegen derer rund um die Uhr eine Wärmelampe läuft.

Bei solch konstantem Verbrauch lassen sich die Kosten aber berechnen. In diesem Fall solltet ihr den Mehrverbrauch vertraglich festhalten, sodass der Reptilienliebhaber diesen Sonderstrom selbst bezahlt. Sollte Strom ein Streitthema sein, könnt ihr den Verbrauch auch selbst messen. Es gibt günstige Zwischenzähler, mit denen ihr den Stromverbrauch in einzelnen Räumen messen könnt.

Wie wechsele ich den Stromanbieter meiner WG?

Grundlegend solltet ihr klären, ob ihr den Stromanbieter überhaupt wechseln dürft. Im Normalfall ist das kein Problem, aber es kann auch sein, dass der Stromvertrag über den Vermieter bzw. Eigentümer läuft. In diesem Fall könnt ihr nur versuchen, mit ihm zu reden und ihn bitten, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

Ansonsten braucht ihr nur euren Stromverbrauch zu kennen. Der Jahresverbrauch steht ja auf der letzten Jahresendabrechnung. Solltet ihr euren Verbrauch nicht kennen, da ihr gerade erst eine WG gründet, könnt ihr euch an den Richtwerten orientieren, die jeder Vergleichsrechner im Internet bereithält.

Genau so einen benutzt ihr nämlich am besten. Ein Stromvergleich im Internet ist immer kostenfrei, da sich die Anbieter durch Werbung und Abschlussprämien der Stromanbieter finanzieren. Ihr gebt euren Verbrauch und euren Wohnort ein und schon kriegt ihr eine Vielzahl von Angeboten angezeigt wie z.B. beim Finanzschotten. Wenn ihr euch entschieden habt, könnt ihr gleich online und kostenfrei den Anbieter wechseln.

In der Regel übernimmt der neue Anbieter alle Formalitäten für euch, wenn ihr ihm ein paar Daten eures bisherigen Stromvertrags übermittelt. Er organisiert die Kündigung und sorgt dafür, dass eure neue Vertragslaufzeit pünktlich beginnt. Niemand muss sich sorgen machen, dass die WG ohne Strom sein muss, sollte beim Wechsel etwas schiefgehen.

Stromanbieter einfach wechseln

Sollte euer neuer Stromanbieter, vielleicht aufgrund eines Übertragungsfehlers, nicht fristgerecht mit der Stromlieferung beginnen, bezieht ihr automatisch Strom vom Grundversorger. Ist euer neuer Anbieter für den Fehler verantwortlich, bekommt ihr zu viel gezahltes Geld zurückerstattet. Im Endeffekt zahlt ihr also das, was ihr laut neuem Vertrag zahlen müsstet, selbst wenn der teurere Grundversorger zwischenzeitlich aushelfen muss.

Strom sparen in der WG

Euer Ziel, möglichst viel Geld für Strom zu sparen, könnt ihr nicht nur mit einem Anbieterwechsel erreichen. Ihr könnt auch versuchen, schlichtweg weniger Strom zu verbrauchen. Ein guter Tipp ist, möglichst oft gemeinsam zu kochen. Wenn jeder für sich kocht, frisst das unheimlich viel Strom. Kocht ihr stattdessen einfach nur eine größere Menge, die ihr euch teilt, ist der Stromverbrauch deutlich geringer. Abgesehen davon, macht es ja auch Spaß, gemeinsam zu kochen.

Viel Energie sparen könnt ihr auch, wenn ihr die Wäsche nicht zu heiß wascht. Wenn eure Klamotten nicht stark verschmutzt sind, reicht auch eine Wäsche bei 40 Grad. Im Gegensatz zur Wäsche bei 60 Grad wird deutlich weniger Strom benötigt. Außerdem solltet ihr die Waschmaschine immer voll machen, sodass nicht jeder nur für sich wäscht. Ihr wohnt zusammen und kennt euch auch in Gammel- oder Schlafklamotten, da sollte es kein Problem sein, die Kleidung der anderen in die Wäsche zu packen und später aufzuhängen.

Auch mit einem Geschirrspüler könnt ihr Geld sparen. Im Vergleich zum Abwasch von Hand spart ihr Wasser und Strom. Als besonderer Bonus entfällt dann auch die ständige Diskussion, wer denn jetzt mit dem Abwasch dran ist. Bei der Beleuchtung könnt ihr ebenfalls viel Geld sparen. Wenn ihr noch Glühbirnen oder Halogen-Leuchten habt, ersetzt diese einfach durch LED-Leuchtmittel. Damit spart ihr knapp 90 Prozent Energie und teuer sind LED-Leuchtmittel auch nicht. Wenn ihr Energiesparlampen habt, lohnt der Umstieg auf LED nur bedingt, da der Stromverbrauch von LED nur geringfügig niedriger ist. Sollte aber eine Energiesparlampe kaputt gehen, ersetzt ihr sie einfach durch eine LED.

Weitere Spartipps haben wir euch auch in dieser Übersicht zusammengetragen.

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