Lohnt sich die Private Krankenversicherung für Studenten?
Studenten sind noch lange nach der Einschreibung bei den Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, wenn diese dort zahlende Mitglieder sind. Dies gilt in den meisten Fällen bis zum 25. Lebensjahr. Es wäre unsinnig sich während dieser Zeit in der privaten Krankenversicherung als Student zu versichern; denn dann würde man für eine Leistung Geld entrichten, die man umsonst über die Eltern bekommen kann.
Nach dem Ablauf der Familien-Versicherung für Studenten stellt sich die Frage, ob der Student Mitglied einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung werden soll. Für die private Krankenversicherung spricht viel, wenn es um Service geht. Denn als Mitglied einer privaten Krankenversicherung bekommt man schneller einen Termin und im Krankenhaus unterhält sich auch der Chefarzt mit einem und operiert auf Wunsch auch selbst. Ob dies allerdings ein Vorteil der privaten Krankenversicherung ist, erscheint in manchen Fällen zweifelhaft, denn die Mehrerträge, die privat Krankenversicherte für die Leistungsträger erbringen, könnte diese auch motivieren, mehr an Leistung zu erbringen, als unbedingt notwendig ist.
Geht man als Student in die private Krankenversicherung, dann sollte man die Langfrist-Perspektive dieser Entscheidung bedenken. Zwar sind gegenwärtig die Beiträge zur privaten Krankenversicherung günstig, aber es ist bekannt, dass private Krankenversicherungen mit zunehmendem Alter des Mitglieds einen deutlichen Kostenschub erfahren. Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung verbleibt man nicht nur im solidarischen Kreis der gesetzlich Krankenversicherten, sondern kann sich auf Lebenszeit sicher sein, dass die Krankenversicherungsbeiträge stets an das Einkommen gekoppelt bleiben. Wenn man später mal arbeitslos wird, dann übernimmt die Arbeitslosenversicherung die Beiträge. Bei niedrigem Einkommen ist auch der Beitrag zur privaten Krankenversicherung stets höher als die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung. Es ist auch nicht möglich, Ehepartner oder Kinder ohne Zuzahlungen in der privaten Krankenversicherung mitzuversichern.
Aus all diesem folgt, dass es für Studenten im Regelfall nicht angesagt ist, Mitglied einer privaten Krankenversicherung zu werden. Langfristig nicht kalkulierbare Kosten der privaten Krankenversicherung und hohe Kosten für Familienangehörige könnten die Folge sein. Wer hingegen jetzt als Student schon mit hoher Wahrscheinlichkeit weiß, dass er stets im weiteren Leben ein überdurchschnittliches Einkommen haben wird, der kann dieses Risiko der Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung eingehen. Er sollte dann aber auch die gegenwärtigen Kosteneinsparungen sicher und zinsgünstig anlegen, damit er im Alter davon die erhöhten Beiträge der privaten Krankenversicherung zahlen kann.
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so pauschal für/gegen PKV/GKV würde ich nicht argumentieren. denke, dass das jeder für sich entscheiden muss, ob man in ne private krankenversicherung wechselt oder eben doch in die gesetzliche. fakt ist, man kommt nicht drumrum sich gedanken darüber zu machen, was man möchte. das zwingt einen auch dazu, sich mit der materie auseinanderzusetzen, was meiner meinung nach gut ist, denn es betrifft schließlich das ganze leben.
man sollte besonders auf das leistungsspektrum der verschiedenen kassen achten! zwar müssen die gesetzlichen krankenkassen alle ein vom gesetzgeber festgelegtes „paket“ versichern, aber dennoch bietet jede kasse minimal verschiedene konditionen an, wenn es zb um chefarztbehandlung, zweibettzimmer, brillenzulage etc. geht. eine schöne gegenüberstellung von privater und gesetzlicher krankenversicherung findet man auch hier.