KI im Bewerbungs- und Recruiting-Prozess

KI im Bewerbungs- und Recruiting-Prozess

Künstliche Intelligenz erhält in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens Einzug. Heute wollen wir euch eine spannende Entwicklung im Bereich von Bewerbungen vorstellen, denn auch hier soll KI die Lage in Zukunft grundsätzlich verändern. Dabei soll KI dabei helfen Unternehmen und Bewerber besser zu matchen und so Vorteile für beide Seiten liefern. Wir haben uns näher mit dieser gar nicht so fernen Zukunft beschäftigt und zeigen euch, was heutzutage mit KI im Bewerbungsverfahren schon alles möglich ist.

Sind Roboter die besseren Personaler?

Diese vielleicht etwas ketzerische Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Fakt ist, dass sich die Personalgewinnung für Unternehmen in den letzten Jahren stark verändert hat. Während es früher ausgereicht hat, eine Anzeige zu schalten um dann viele Bewerbungen zu bekommen ist das heute nicht mehr so einfach. Unternehmen müssen viel mehr als früher auch den Mitarbeiter von sich überzeugen, denn der sogenannte „cultural Fit“ entscheidet, ob der Mitarbeiter langfristig im Unternehmen bleibt oder nicht.

An dieser Stelle kann KI ansetzen und viele Daten analysieren, die bei der Auswahl passender Bewerber hilft. Andersrum werden auch Bewerber nicht mehr nur nach bereits vorhandener Erfahrung, sondern auch nach weichen und bisher sehr schwer zu bewertenden Kriterien ausgewählt. Hier kann KI schon heute ein wichtiges Werkzeug für Unternehmen im Bewerbungsprozess sein. Eine komplette Ablösung von HR-Teams ist aber aktuell noch nicht in Sicht.

Infografik unicensus kompakt 1

Bewerber stehen KI kritisch gegenüber

Das liegt auch daran, dass viele Bewerber dem Einsatz von KI kritisch gegenüber stehen. Das zumindest zeigt eine Umfrage der univativ GmbH. In dieser Umfrage aus dem Juli 2018 wurden 800 Akademiker befragt, wie Sie den Einsatz von KI im Bewerbungsprozess beurteilen und 56% der Teilnehmer haben das kritisch gesehen. Als größter Nachteil wurde dabei das Wegfallen der persönlichen Komponente angesehen, die einem Bewerber ein Alleinstellungsmerkmal nimmt. Dennoch haben insgesamt 57% angegeben, dass das Auswahlverfahren durch den Einsatz von KI objektiver wird. Die Aussagen sind also durchaus widersprüchlich.

Auch weiterhin befürworten die Teilnehmer der Umfrage übrigens ein persönliches Vorstellungsgespräch mit den Recruitern des jeweiligen Unternehmens. Ein Szenario, in dem man sich nur noch mit einem Computer über eine mögliche Anstellung austauscht, erscheint daher noch unrealistisch.

Die Umfrage macht deutlich, dass viele der Befragten die allgemeinen Chancen von KI positiv bewerten. So wird beispielsweise die Auswirkung auf den Alltag bei Themen wie Stauvermeidung, Logistik, im Kundenservice oder der Forschung positiv beurteilt. Die größte Angst der potenziellen Bewerber besteht aber bei einem möglichen Datenmissbrauch. Immerhin 36% befürchten, dass hier eine zusätzliche Angriffsfläche entsteht und dass so eine unerlaubte Verwendung von persönlichen Daten stattfindet. Gut möglich also, dass hier der Grund für die Skepsis beim Bewerbungsprozess liegt, denn schließlich geht es hier um sensible persönliche Daten, die man nicht gerne offen legen mag.

Infografik Unicensus kompakt 2

Vorteile von einem KI-gestützten Bewerbungsverfahren

Im Rahmen der Umfrage sind aber auch Vorteile zu Tage gefördert worden, die die Teilnehmer im Rahmen eines KI-gestützten Prozesses sehen. Allen voran sehen 57% eine Verbesserung bei der Objektivität und der Vorbeugung von Diskriminierung. 54% versprechen sich vom KI-Einsatz ein schnelleres und effizienteres Bewerbungsverfahren und 37% sehen eine größere Transparenz bei diesem Auswahlprozess. Nur 15% gaben an, dass Sie gar keine Vorteile sehen. Das scheint eine solide Grundlage für die weitere KI-Unterstützung in der Zukunft zu sein und deutet auf eine weitere spannende Zeit für Bewerber und Recruiter hin.

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