Das Studium als Garant für einen sicheren Arbeitsplatz?

Noch vor wenigen Jahren hieß es, man solle eine Ingenieurswissenschaft studieren, da der Mangel an qualifizierten Fachkräften in den kommenden Jahren immer weiter steigen wird. Und wie ist die Situation im Moment?

Ein guter Freund von mir, Diplomprüfung mit 2,2 abgeschlossen, davor 3 Jahre Berufserfahrung als Maschinenbauer, steht nun als Dipl. Ing. arbeitslos auf der Straße.

Grund: Direkt nach seinem Abschluss war aus wirtschaftlicher Sicht vorerst mit einer Festanstellung nicht zu rechnen, so dass er bei einer Zeitarbeitsfirma anheuerte und als Leiharbeiter bei Continental eingesetzt wurde. Im Zeichen der Finanzkrise und der damit einhergehenden Krise in der Automobilbranche, verbunden mit dem Super-GAU bei Schaeffler, waren natürlich auch die Zulieferer betroffen und die stellten – weil es die unomplizierteste Lösung war – allen voran die Leiharbeiter aus.

Die niedrigere Bezahlung bei der Zeitarbeitsfirma gereichte ihm jetzt aber zum Vorteil. Sein (recht gutes) Gehalt von ~2000 netto (Dank Brutto-Netto-Rechner kann man sich ja vorstellen wie sehr das Gehalt im Bewerbungsgespräch schon gelockt hat) wird ihm auch weiterhin – obwohl er faktisch nichts tut – gezahlt.

Seine Chancen auf eine erneute Anstellung im Umkreis von 50km sind eher gering, da zum jetzigen Zeitpunkt niemand aktiv Personal aufbaut (Zufälle ausgenommen).

Was lernen wir daraus?

Ein Studium ist kein Garant für einen sicheren Arbeitsplatz, aber gerade in der Ingenieursbranche hätte ich persönlich nie mit einer solchen Entwicklung gerechnet…

Studier das, was die Spaß bringt und entscheide dich erst an 2. Stelle für einen Zweig, der angeblich „in Zukunft gebraucht wird“.

(Danke an Torschtl für die Einreichung dieses Beitrags)

1 Kommentar

  1. Frank sagt:

    Ich muss dir da zu 100% zustimmen. Ich kenne auch viele Leute, die meinen sie studieren etwas, nur weil es heißt, dass man damit gute Aussichten auf einen Job hat und eventuell gut Geld verdienen kann. Das persönliche Interesse ist dabei zweitrangig. Ich finde das sehr schade, denn wenn man keinen Spaß hat bei dem was man tut, kann man auch nie wirklich gut sein. Die Wirtschaftskrise hat nun ihr Übriges zur akutellen Joblage beigetragen.

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