Zum MBA-Studium nach Kalifornien – Hürden auf dem Weg ins Traumstudium

Ein kurzer Erlebnisbericht zu meinem Weg an die Pepperdine University in Kalifornien.
Sonne, Sandstrand und den Pazifik vor der Haustüre – man kann seinen MBA sicherlich auch an weniger schönen Orten machen. Der Weg dorthin ist jedoch steinig: Diplom, Arbeitserfahrung, TOEFL Test, GMAT Test, 3 Empfehlungsschreiben, 5 Essays, ein Telefoninterview und ein Auswahlinterview versperren den Weg an die Traumuni.

Bewerbungsschreiben:
Das Bewerbungsschreiben ist dank festgelegtem Bewerbungsformular schnell ausgefüllt. Einige seltsame Fragen (race, religion etc.) muss man dabei schon über sich ergehen lassen. Den deutschen Notendurchnitt muss man in des englische Format (GPA) umrechnen. Hierzu gibt es zum Beispiel bei der FH Hannover eine Umrechnungstabelle. Üblicherweise muss man die Arbeitserfahrung in Jahren angeben. Mein Tipp: Alle Praktika und Werkstudenten-Tätigkeiten dazu rechnen, manche Universitäten akzeptieren sogar den deutschen Wehrdienst als Arbeitserfahrung.

TOEFL Test:
Da ich – dank Highschool-Aufenthalt in jugen Jahren – relativ gut in Englisch bin habe ich den TOEFL ohne große Vorbereitung genommen. Inzwischen wird der TOEFL nur noch als iBT (also internet Based Testing) angeboten und man muss neben unzähligen Bildschirmaufgaben auch ein paar Sätze live sprechen. Über 100 Testorte darunter viele Universitäten stehen zur Auswahl, Anmeldung unter: http://www.toefl.org, Informationen zur Vorbereitung gibt es hier:  http://www.toefl-ibt.de.

GMAT Test:
Wohl die größte Hürde für ein MBA Studium in den USA. Da Diplomnoten selbst innerhalb von Deutschland kaum vergleichbar sind legen international ausgerichtete Business Schools weniger Wert auf gute Abschlussnoten und setzen daher auf den GMAT als Eignungstest. Seitens der Admission Officers wurde mir in Aussicht gestellt, dass ich mit einem GMAT Score von über 700 Punkten ein Stipendium bekommen könnte (bei knapp 40.000$ Studiengebühren sicherlich ein Anreiz). Daher habe ich mir für die GMAT Vorbereitung viel Zeit genommen und mir alle verfügbaren Bücher bei Amazon besorgt. Außerdem habe ich einen eintägigen GMAT Kurs in Stuttgart gemacht – ein interessanter, wenn auch anstrengender Tag, an dem ich einige Leidensgenossen Kennen gelernt habe, mit denen ich auch heute noch Kontakt habe. Mein Tipp: So ein eintägiger Kurs ist der ideale Startschuss zu einer guten Vorbereitung – am besten damit starten. Danach hilft so oder so nur noch üben, üben und nochmals üben, dabei kann einem leider keiner wirklich helfen. Natürlich kann man sich auch komplett autodidaktisch durchkämpfen, man sollte sich dazu aber zumindest auf http://www.gmatclub.com mit Gleichgesinnten austauschen, um sicherzustellen, dass man auch auf dem richtigen Weg ist – denn bei der GMAT Vorbereitung kann man viel falsch machen. Anmeldung zum GMAT: http://www.mba.com , Informationen zu GMAT Vorbereitung und Kursen: http://www.gmat-test.de . Bei mir hat es letzlich dann doch gereicht für das Stipendium (720 Punkte) im ersten Anlauf. Damit haben sich die knapp 2 Monate intensive GMAT Vorbereitung dann doch ausgezahlt.

Essays:
Das gute an den Essays war, dass bei 4 von 5 bereits das Thema vorgegeben war. Einen Überblick über die vorgegebenen Essay Themen der größten Business Schools gibt es auf gmatcat.com. Bei dem freien Essay sollte man versuchen ein kreatives Thema zu finden – schließlich gilt es sich aus der Masse der Bewerber abzuheben. Anschließend sollte man die Essays unbedingt von einem qualifizierten Muttersprachler durchlesen lassen. Falls keiner im Bekanntenkreis verfügbar ist würde ich ein Sprachinstitut beauftragen, für ein Essay muss man dort ca. 20-30 Euro rechnen.

Empfehlungsschreiben:
Die meisten Business Schools verlangen 3 Empfehlungsschreiben. Noch dazu auf Ihrem eigenen Formular und bestenfalls direkt vom Empfehlenden an die Universität gesandt. Wichtig hierbei ist ein aussagekräftiger Titel des Empfehlenden (Vice President, etc.) sowie der – leider in Eruopa eher untypische – hang zu Übertreibung. Statt einer Beurteilung wird eine Empfehlung, also ein überschwängliches Lob erwartet. Leider sind Führungskräfte im deutschsprachigen Raum eher gewohnt zu beurteilen als zu loben, daher sollte man die entsprechenden Personen unbedingt vorher auf den Zweck dieser Empfehlung hinweisen.

Einladung zum Interview:
Hat man alle Hürden gemeistert (ich habe dafür immerhin knapp ein Jahr benötigt) wird man – hoffentlich – zum Bewerbungsinterview eingeladen. Normalerweise gibt es für „Oversea-Studenten“, also Bewerber aus Europa und Asien die Möglichkeit ein Telefoninterview zu führen. Falls es einem jedoch wirklich ernst ist mit dem MBA, sollte man auch in Erwägung ziehen zum Interview in die USA zu fliegen. Aus meiner Erfahrung hat man es im Telefoninterview einfach ungleich schwerer einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Beim Interview sind die Admission Officers, die Program Managers und Vertreter des Studenten Komitee anwesend. Zum Teil machen große Business Schools (Harvard, Columbia etc.) auch Roadshows in Europa und man hat die Chance das Admission Interview in einer europäischen Großstadt zu absolvieren – bietet die Pepperdine University leider derzeit nicht an.

First Day:
Ist man erstmal durch den Bewerbungsprozess gekommen wird das Leben deutlich einfacher. Die Universität kümmert sich um eine Wohnung vor Ort (In meinem Fall einen WG auf dem Campus in Malibu) und klärt alle offenen Fragen. Der erste Tag vor Ort war äußerst beeindruckend. Ein großes Begrüßungskomitee empfing die neuen Studenten, jeder bekam einen „buddy“ also einen Tutor für das erste Semester und man begann den Tag entspannt mit einem Campusrundgang.

Demnächst mehr zu meinem MBA Studium in Kalifornien…

8 Kommentare

  1. Torsten sagt:

    sehr interessanter bericht. vielen dank, liest sich wirklich spannend. freue mich auf mehr

  2. Daniel sagt:

    Danke für den Bericht, bin grade in einer sehr ähnlichen Situation und möchte ebenfalls meinen MBA in den USA machen. Daher sind die Tips wirklich sehr hilfreich für mich. Bin grade in der heissen GMAT Vorbereitungsphase und werde wahrscheinlich auch den GMAT Kurs in Stuttgart machen, hoffe nur, dass ich dann genauso „punkten“ werde 😉 Grüße

  3. KOM sagt:

    MBA ist überbewertet!

  4. Viola sagt:

    Danke für den sehr guten Blogbeitrag! Hilft wirklich weiter!

  5. Pip Studio sagt:

    klasse Artikel und super Tips die auf jedenfall helfen

  6. Studi sagt:

    Pazifik, nicht Atlantik!

  7. Vincent sagt:

    Aha, jetzt hat Kalifornien also schon eine Atlantikküste.

  8. admin sagt:

    Danke für den Hinweis. Der kleine Fehler wurde korrigiert 😉

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