Spicken, schummeln, täuschen – Teil II

Vor nicht allzu langer Zeit wurdet ihr auf dem uni-blog in „Spicken, schummeln, täuschen – auch im Studium?“ gefragt, ob Schummeln bei Hochschulprüfungen für euch in Ordnung geht, oder ob euch das Risiko erwischt zu werden und die damit verbundenen Konsequenzen zu hoch sind. Das Ergebnis der Umfrage war eindeutig: Die Mehrheit von euch (56%) findet Schummeln in Prüfungen zu riskant, lediglich 21% sind der Meinung, Spicken sei legitim. Knapp ein Viertel der Befragten würde nur in einer Notsituation – also bevor ein leeres Blatt abgegeben werden muss – einen Blick zum Nachbarn riskieren.

Die obigen Umfrageergebnisse stammen vom 16.09.2009, allerdings könnt ihr hier gerne weiter voten!

Nun zur eigentlichen Story zum Thema: Die Klausuraufsicht im ersten Semester meiner Studienzeit empfand ich als durchaus human – mit klaren Regeln, aber nicht so, dass die Aufsicht einem ständig im Nacken saß und man Angst haben musste, beim Niesen exmatrikuliert zu werden.

Sicherlich gab es gewisse Schlupflöcher, die der ein oder andere auch auszunutzen wusste. In der Prüfungszeit des zweiten Semesters dann die Überraschung: Das Aufsichtspersonal wirkte wie in einem amerikanischen Bootcamp, die Hilfsunterlagen wurden kleinlich auf etwaige unerlaubte Notizen durchkämmt, der Abstand zwischen den Prüflingen konnte gar nicht groß genug sein…

Auf Nachfrage, warum plötzlich so penibel kontrolliert wird, wurde den Studenten mitgeteilt, ein Kommilitone habe sich anonym an das Prüfungsamt gewandt und sich über die „lasche“ Aufsicht im letzten Semester beschwert, die wohl einige Studenten zum Spicken verleitete.

Ein Schritt, den wohl nicht alle Studenten gehen würden. Was ist eurer Meinung nach wichtiger – Gerechtigkeitssinn und Fairness, oder Loyalität zu schwächeren (oder gar fauleren) Mitstudenten?

Wir freuen uns auf eure Kommentare!

4 Kommentare

  1. Katha sagt:

    Ich sehe das ganze nicht so eng.

    Ein kurzer Blick zum Nachbarn, der ein paar Punkte bringt, ok. Wer darauf angewiesen ist, kann grundsätzlich so gut nicht sein und eine wirklich gute Note wird so bestimmt nicht rauskommen.

    Wer systematisch spickt, d.h. im Vorfeld Vorbereitungen trifft (Bücher präpariert, Zettel schreibt), geht ein hohes Risiko ein, das – wie immer im Leben – auch belohnt werden kann. Ich persönlich fühle mich da nicht betrogen (ich spicke nicht, habe viel zu großen Schiss – und im Zweifelsfall vertrau ich bei einem Blick zum Nachbarn eh immer meiner Lösung), denn nur weil die anderen besser/schlechter sind, verändert sich ja nicht meine Leistung.

    Von anonymen Denunziationen halte ich nichts, ob nun beim Spicken oder anderen Themen.

  2. Mike sagt:

    Also ich finde das irgendwie nun ja sagen wir mal nicht ganz so nett von dem Komilitonen… weil was hat er davon? Wenn er gut genug ist schafft er so oder so ne gute Note, aber er verbaut damit Leuten die evtl davon Leben (weil sie nciht gut lernen können o.Ä.) das sie spicken das Studium,

    Nene das finde ich net gut!

  3. Tim sagt:

    Ich finde das Verhalten des Kommilitonen auch nicht gut. Schließlich sollte jeder für sich entscheiden, ob er betrügen möchte oder nicht. Und wenn er dagegen ist, dann muss er es doch auch nicht machen.
    Wenn es allerdings bei den Studenten zur Selbstverständlichkeit wird zu spicken, finde ich das auch nicht gut. Aber ganz verhindern wird man das wohl nie.

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