Steigende Preise für Miete, Semesterticket & Co – Wie das Studentenleben immer teurer wird

Den Abiturienten und der breiten Öffentlichkeit, welche sich in der Regel wohl nicht so ausführlich mit dem Thema Studentenleben auseinandersetzt, wird immer wieder suggeriert, dass das Studieren in Deutschland auch weiterhin für jeden problemlos möglich ist. Die immer wieder anklingende Thematik, dass das Studieren jedes Semester teurer wird, gerade auch im Zuge der Einführung der Studiengebühren in einigen Bundesländern, wird in der Regel mit dem Hinweis auf BAföG, Studienkredite oder Nebenjobs begegnet. Natürlich kann in Deutschland zur Zeit immer noch jeder studieren, aber auf keinen Fall kann von problemlos die Rede sein. Auf die Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums möchte ich jedoch erst später an anderer Stelle eingehen. Hier nun erstmal ein Blick auf Kostenfaktoren und deren momentane Entwicklung

Monatsbudget von Studenten

Wohnt der Student nicht zu Hause, sondern besitzt eine eigene Wohnung oder wohnt in einer WG, so ist monatlich die Miete fällig. Die Höhe der Miete (Kalt- und Warmmiete) ist in der Regel im Mietvertrag festgehalten und ist somit fix. Hört sich zunächst schön an, doch am Ende eines jeden Jahres flattert die Nebenkostenabrechnung ins Haus und eben diese kann böse Überraschungen mit sich bringen. Persönlich wohne ich mit einem alten Freund zusammen in einer Wohnung mit 2 1/2 Zimmer. Die Warmmiete umfasst Heizung und Wasser, Strom geht extra. Vor circa 3 Wochen lag unsere Nebenkostenabrechnung für 2008 im Briefkasten und obwohl wir nicht mehr als im Jahr zuvor verbraucht hatten, erhielten wir eine Nachzahlung in Höhe von 580 €. Auf 12 Monate gerechnet sind das immerhin hast 50 € mehr Miete. Ich will nun nicht jammern, die Preise für Wasser und Energie sind einfach generell gestiegen. Vielleicht würde sich langsam eine Heizungssteuerung lohnen. Dennoch sind 50 € monatlich ganz schön viel für einen normalen Studenten, vor allem wenn man bedenkt, dass viele mit einem Monatsbudget von 400 € bis 500 € auskommen müssen.

Studiengebühren und Studentenweksbeiträge

Kommen wir als nächstes zu dem allseits beliebten Thema Studiengebühren und Studentenwerksbeitrag. Viele junge Leute, die kurz vor dem Studium stehen, wissen noch nicht, dass zu den 500 € Studiengebühren auch noch ein Studentenwerksbeitrag und andere Gebühren hinzukommen, so dass am Ende keine 500 € pro Semester, sondern 620 € zu entrichten sind. Im Vergleich zum Jahr 2005 ergibt sich hieraus heute eine monatliche Mehrbelastung der Studierenden um satte 100 €. Während allerdings die Studiengebühren durch Gesetz geregelt sind, finden sich beim Studentenwerksbeitrag regelmäßig kleine aber feine Erhöhungen. Auf die Frage, für was man überhaupt einen Studentenwerksbeitrag bezahlt, wissen übrigens viele Studenten noch nicht einmal eine Antwort.

Das Semesterticket wird immer teurer

Mein nächstes Lieblingsthema ist der öffentliche Nahverkehr und damit verbunden das Semesterticket. Als ich mein Studium im Wintersemester 2006/2007 an der Universität Heidelberg aufgenommen habe und mein erstes und zugleich letztes Semesterticket gekauft habe, kostete dieses noch 92 €. Im laufenden Semester entrichtet man nun schon 120 €. Auch hier wurde, wie so oft, sukzessive der Preis Semester für Semester erhöht. Aber keine Sorge, mir als Autofahrer geht es nicht besser. Während der Stellplatz der Universität Heidelberg im letzten Semester noch 152 € gekostet hat, wurde dieser zum Sommersemester 2009 auf satte 192 € erhöht. Bei dieser Preiserhöhung können sogar die Heizölpreise nicht mithalten. Die Aufzählung ließe sich noch beliebig fortsetzen, aber ich denke es wird auch so deutlich, was ich zum Ausdruck bringen will. Gerade was Kosten für Miete, Essen, etc. angeht, kann natürlich nicht viel verändert werden, da diese Kosten nur indirekt mit dem Studium und der Universität zu tun haben. Aber bei Semesterticket, Studentenwerksbeitrag und anderen Dingen die kostenpflichtig von der Uni bereitgestellt werden, könnten Veränderungen zum Wohle der Studenten unternommen werden. Allerdings gilt: wer Studieren will muss eben Studiengebühren und Studentenwerksbeitrag bezahlen, wer kein Auto oder Fahrrad hat, braucht ein Semesterticket. Also wieso sollte man auch die Kosten reduzieren?

6 Kommentare

  1. torschtl sagt:

    wow da sind die 46€ an der uni regensburg fürs busticket echt erträglich… noch dazu darf man es ja auch privat nutzen und hat für den nahverkehr keine zusätzlichen kosten mehr.

  2. iVisuell sagt:

    Bei mir an der FH ist das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr bereits im Semesterbeitrag für das Studentenwerk enthalten…

  3. Frank sagt:

    hmm wieso ist das dann bei uns so teuer 🙁 FH Pforzheim ist da eh sehr human @iVisuell

  4. poisoned sagt:

    @Frank: Naja, ich seh das mit gemischten Gefühlen, denn da ich nicht im Nahverkehrsbereich wohne, sind schon mal direkt 110€ für ein zusatz-ticket erforderlich….
    Ist vielleicht auch ne Frage der größe des „Nahverkehrs“ und wieviel Unternehmen dran beteiligt sind?

  5. Frank sagt:

    ja das stimmt, aber z.B in Heidelberg kostet das Semesterticket 120 € und zwar nur für Heidelberg 😉 das find ich halt bissel krass

  6. poisoned sagt:

    egglhaft!

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