Zentralisierung

Was bestimmt jeder Student am Anfang seiner Studienzeit erleben wird oder erlebt hat ist, dass man ziemlich planlos durch die Uni irrt und alles findet, nur nicht das, was man sucht. Da es den neuen Komilitonen nicht anders geht, versucht man Verabredungen an Orten anzusetzen, die jeder findet. In der Regel ist das die Cafete oder – ja richtig – das Audimax. Die Zentralisierung stellt eine große Erleichterung im Unidschungel dar.

Leider zieht sich diese Zentralisierung nicht durch alle Bereiche. Die Uni Regensburg bietet die sogenannte Virtuelle Uni Regensburg (VUR) auf ihren Servern an. Dort kann man seine benötigten Veranstaltungen ähnlich einem RSS-Feed abonnieren und sieht dann sofort, wenn neue Inhalte hinzugefügt wurden. Das Prinzip ist simpel und doch schlicht und ergreifend super.


Im ersten Semester sah es nun aber so aus, dass lediglich 3 (von 6) Veranstaltungen über die VUR verwaltet wurden. Die anderen 3 Professoren zogen es vor, die Vorlesungsinhalte auf ihrer Lehrstuhlseite in einer Unterseite zu veröffentlichen. So hieß es also Abend für Abend VUR abgrasen, 3 versch. Lehrstuhlhomepages besuchen und dann erstmal jede PDF anschauen, ob 1, 2 oder 4 Folien pro A4-Seite darauf zu finden sind und ob zwecks der Lesbarkeit Änderungen notwendig sind und so weiter und so fort.

„Wir musste früher alles von Hand mitschreiben“, bekomme ich – wenn ich mal mein Leid klage – von meinem Vater zu hören. Recht hat er. Dem Studenten wird es in der heutigen Zeit in Sachen Informationsbeschaffung echt leicht gemacht. Ich beschwere mich auch gar nicht, dass es mir zuviel Arbeit wäre, da 15 Minuten zu investieren, um an die Vorlesungsfolien zu kommen, aber wenn man schon die technischen Möglichkeiten hat und offensichtlich von Uni-Seite her nutzen will, dann doch bitte konsequent.

Es wäre doch echt kein Ding, wenn man die einzelnen Lehrstühle mit Nachdruck darum bittet ab dem neuen Semester auch sämtliche Inhalte über die VUR zugänglich zu machen, oder? Natürlich weiß man nach dem 2. oder 3. Semester wie dieser und jener Prof. tickt und wo man das Zeug zu seinen Veranstaltungen findet, aber gerade für „Erstis“ verkomplizieren sich die Dinge dadurch.

Wenn ich Wünsche äußern könnte, wäre ich für:

1 zentralen Anlaufplatz für sämtliche Unterlagen zu sämtlichen Veranstaltungen, 1 zentralen Anlaufplatz für sämtliche Prüfungsergebnisse (wird bei uns per FlexNow verwaltet, was eigentlich recht gut klappt), wo man auch einmal einen Notenschnitt und/oder eine Durchfallquote einsehen kann, um einschätzen zu können, wo man denn in etwa steht. Bisher hat von den 6 Lehrstühlen, an denen ich heuer Prüfungen geschrieben habe, genau einer (und zwar der Statistiklehrstuhl, der ja Spaß an solchen Durchschnittswerten haben MUSS ;-)) eine Liste mit Notenverteilungen und Durchschnitten veröffentlicht. Und natürlich nicht in der VUR, wo man automatisch informiert worden wäre, sondern auf der Lehrstuhlhomepage… und das wobei die Vorlesungsunterlagen während des Semesters wiederum in der VUR angeboten worden waren… versteh einer die Uniwelt…

1 Kommentar

  1. Frank sagt:

    Also bei uns gibt es Dozent, die ihre Materialien in ein zentrales Verzeichnis namens ESEM einstellen; Dozenten die alles via E-Mail rumschicken; Dozenten die alles auf ihrer eigenen Homepage veröffentlichen; Dozenten die überhaupt nichts machen – ergo: ihr seit schon sehr zentral 😉

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